Bali und die Gili Inseln

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Eine riesen Menschenschlage empfängt uns in Denpasar, Bali. Noch nie mussten wir auf unser Visa so lange warten, aber gut: Wir haben ja keine Eile.
Nachdem wir nach drei Stunden endlich den Flughafen verlassen, müssen wir feststellen, dass wir länger in Indonesien bleiben als unser Visa erlaubt. Bevor wir uns hiermit beschäftigen, müssen wir aber erstmal unser Hostel finden, was sich leider schwieriger als erwartet gestaltet. Unser Taxifahrer weiß nicht so wirklich wo wir hin wollen und wir suchen Ewigkeiten. Endlich haben wir es aber geschafft und können entspannen. Allerdings nur so lange, bis wir zum Abendessen wollen und die erste Straße zu überqueren haben. Der Verkehr ist massiv. Roller und Autofahrer überholen sich und hupen ununterbrochen und wir als Fußgänger stehen ganz unten in der Liste, wer Vorrecht hat. Es heißt also warten, bis wir eine kleine Lücke im Verkehr finden und zumindest schon einmal bis zum Mittelstreifen kommen. Sicherer fühlen wir uns hier keineswegs, aber schließlich schaffen wir es auch die zweite Hälfte der Straße zu überwinden und werden mit jedem weiteren Mal ein wenig sicherer.
Leider müssen wir feststellen, was uns schon viele Leute gesagt haben: Kuta Bali ist nicht schön. Wir verbringen den kommenden Tag allerdings eh zur Hälfte auf der Immigrationsbehörde, um unser Visum zu verlängern. Anders als uns vorher gesagt wurde, bekommen wir die Verlängerung allerdings nicht sofort, sondern müssen unsere Reisepässe für 6 Tage abgeben. Wir haben dabei zwar kein gutes Gefühl, aber es bleibt uns nichts anderes übrig.
Wir beschließen daher den restlichen Tag mit Planen zu verbringen, was vorher leider zu kurz gekommen war.
Am nächsten Tag machen wir uns dann auch schon auf den Weg nach Ubud, um ein wenig die Kultur Balis kennenzulernen.
Auf Bali leben überwiegend Hinduisten, wodurch vor jedem Hauseingang und Laden Opfergaben liegen. Spazieren gehen wir dadurch zu einem kleinen Hindernislauf, aber auch hieran gewöhnt man sich.
Ubud gefällt uns auf Anhieb wesentlich besser als Kuta. Zwar ist es auch hier sehr touristisch und von wenig Verkehr sind wir weit entfernt, aber dennoch IMG_2316ist alles etwas entspannter.
Sobald wir aus dem Bus ausgestiegen sind, fragt uns ein Angestellter, wo wir wohnen. Wir sagen, dass wir noch keine Unterkunft haben und er lädt uns ein bei ihm und seiner Familie zu wohnen. Uns kommt das am Anfang sehr komisch vor, aber wir werden die kommenden Wochen in diesen „Homestays“ verbringen, die wie Pensionen funktionieren. Man hat ein Bungalow und morgens gibt es ein leckeres Frühstück.
IMG_2283Schnell haben wir unsere Lieblingstätigkeiten hier gefunden: morgens geht es zum Yoga, danach schauen wir uns entweder Tempel an, besuchen Reisterrassen oder die Affen im Wald, essen unglaublich leckeres Essen und gehen shoppen. An den vielen kleinen Läden und Restaurants führt einfach kein Weg vorbei.
Schließlich verbringen wir noch Indonesiens Unabhängigkeitstag in Ubud, derP1100275 anders ausfällt, als wir es erwartet haben. Die ganze Veranstaltung findet auf dem Sportplatz des Ortes statt und wird durch einen lustigen Wettbewerb eröffnet. Jungen und Männer versuchen einen Menschenturm zu bilden und dadurch einen circa 5 Meter hohen Stamm zu erklimmen, der mit Pech angeschmiert ist. Das ganze ist eine lustige Veranstaltung, die sich schwieriger als gedacht entwickelt. Wie kleine Äffchen klettern die Jungen übereinander, treten dabei auf Schultern und manchmal auf den Kopf und am Ende fällt der ganze Turm doch wieder in sich zusammen. Als es endlich geschafft ist, kommen die Schulkinder an die Reihe und spielen eine Art Blaskapelle. So geht es den ganzen Nachmittag weiter und langweilig wird einem beim Zugucken nicht.
Nach vier Tagen fahren wir schließlich zurück nach Kuta und bekommen mit einem Tag Verzögerung endlich unsere Reisepässe wieder.
Hiernach beschließen wir, dass wir genug von Bali gesehen haben und machen uns auf den Weg auf die Gili-Inseln.
IMG_2346Die Gilis sind drei kleine Inseln, die vor Lombok liegen. Wir entscheiden uns alle drei Inseln zu besuchen, da sie recht unterschiedlich sind. Leider ist keine der drei mehr so verlassen, wie vor einigen Jahren noch.
Wir starten mit Gili Trawangan, der Partyinsel. Was uns als erstes begeistert: Auf den Gilis gibt es keine Autos und Roller. Dafür jedoch jede Menge Pferdekutschen, die das Überqueren von Straßen nicht unbedingt ungefährlicher machen.
Wir entschließen uns zu zwei Strandtagen, die leider durch kurze Schauer unterbrochen werden. Anders als auf Bali sind die meisten Bewohner der Gilis Moslems und während wir uns in der Sonne baden hören wir immer wieder den Gesang des Muezzins, der in der nahegelegenen Moschee singt.
Gili T. gefällt uns schon besser als Bali, aber nach zwei Tagen haben wir genug gefeiert und machen uns auf die kurze Bootsfahrt nach Gili Meno, die das komplette Gegenteil von Gili T. ist.
Waren auf Gili T. vor allem junge Leute, sind hier mehr Familien und Paare. Die Insel lässt sich in 45 Minuten umrunden und die Strände sind schöner. Allerdings auch wirklich recht ruhig und wir fahren nach zwei Nächten weiter nach Gili Air, die ein guter Mix der beiden anderen Inseln sein soll und uns im Nachhinein am besten gefällt.
Hier ist abends immer was los, wenn man noch ausgehen möchte, die Strände sind sehr schön und es ist nicht zu voll.
Wir werden von einem Local zu einem Schnorcheltrip überredet, den wir am kommenden Tag machen. Aus den 30-35 Leuten, die auf dem Boot sein sollen, werden am Ende knapp 50, was uns ein wenig den Spaß am Schnorcheln nimmt. Man sieht eher Flossen vor sich, als irgendetwas anderes und als wir dann doch mal eine Schildkröte sehen, tut sie uns leid mit so vielen Touristen um sich, die unbedingt alle den Panzer anfassen wollen. Immerhin waren wir aber den Tag unterwegs und haben eine nette Gruppe Deutscher kennengelernt, mit denen wir die nächsten Tage verbringen werden.DCIM100GOPRO
Da wir nun schon auf den Gilis sind, die als Taucherparadies gelten, wollen wir uns natürlich auch diese Aktivität nicht entgehen lassen. Wir haben zwei sehr schöne Tauchgänge, bei denen wir einen Babyhai sehen, diverse große Fische und ein gesunkenes Ponton, das mit ein paar Fahrrädern zu einem schönen Tauchspot erweitert wurde und das erste „Wrack“ ist, das wir sehen.
Nach vier Nächten wird es dann jedoch auch schon wieder Zeit Gili Air zu verlassen und wir machen uns auf den Weg nach Lombok, wo wir eine Woche in Kuta verbringen wollen.

Tipps:
Eco-Living Hostel in Kuta, Dorms starten bei 85.000IDR
• In Ubud mehr als nur einen Tag verbringen, um den Ort wirklich kennenzulernen
• Gili Air: Air Hostel, sauberes und nettes Hostel
• Gili Air: Manta Dive ist eine gute Tauchschule